• Telefon
  • E-Mail
  • Standorte
  • Öffnungszeiten

ZAHNÄRZTE
(arbeiten seit 4 Jahren mit im Familienbetrieb)
Benjamin Hager und Dominik Hager

Sie sind jetzt seit knapp 4 Jahren als Zwillings-Zahnärzte-Team arbeitend bei Dr. Hager Zahnärzte in Konstanz und in Bietingen. Wie sieht ein täglicher Ablauf Ihres Berufs aus?
Benjamin Hager: Ja als wir vor einigen Jahren hier in der Praxis unserer Eltern mit dem Beruf als Zahnarzt begannen, waren uns viele Abläufe, Prozesse und das Team schon vertraulich. Da war es natürlich einfach sich einzuleben. Wir sind ja quasi mit der Zahnarztpraxis aufgewachsen, da war die Praxis täglich Thema am Essenstisch oder auch in den Familienurlauben.

Ein normaler Tag beginnt morgens mit einem herzlichen und enthusiastischen „Guten Morgen“ an alle Mitarbeiter.

Eine kurze Besprechung mit den verschiedensten Mitarbeitern beginnt, sei es im Grafikbüro mit unserer Mediengestalterin Vanessa, eine betriebswirtschaftliche Besprechung oder OP-Planungs-Besprechung unter uns beiden.

Ein kurzer Blick auf das Tagesprogramm mit unseren Patienten und der erste Termin in einem der sechs Behandlungszimmer beginnt. Meist sind es in unserem Fall Erst-Gespräche mit Patienten oder OPs mit Implantationen. Das sind künstliche Wurzeln aus Keramik oder Titan die Patienten benötigen um wieder fest kauen zu können.

Wir planen unsere Termine eher länger, sodass wir uns viel Zeit nehmen können und der Patient dies auch spürt – nur so baut sich unserer Meinung nach ein tiefes Vertrauen auf zwischen dem behandelnden Zahnarzt und Patient/in.

Sie sprechen die Implantationen – also das Einsetzen von Unterstützungspfeilern an, was ist dies genau und ist dies für Patienten eine gute Möglichkeit wieder feste Zähne zu bekommen?
Dominik Hager: Implantation heißt nichts weniger als etwas einbringen, einsetzen, und dies tun wir mit kleinen Mini-Schrauben aus Keramik oder Titan, die in den Kiefer an der Stelle wo vormals Zähne waren eingebracht werden. Genau diese kleine Schraube, etwas so lang wie ein Fingernagel des kleinen Fingers und etwas dicker als ein Streichholzkopf- heilt dann über gewöhnlich 2 Monate, bevor sie belastet wird. 

Unsere Prothetiker (red.: Zahnärzte die auf den Zahnersatz sprich Kronen, Brücken Prothesen spezialisiert sind) nehmen dann die Termine vor die dem Patient wieder das Kauen ermöglichen also z.B. Kronen auf die Implantate setzen. Dieser Termin ist für die Patienten dann immer ein sehr emotionaler Moment, hatten sie doch meist jahrelang eine- oder mehrere Zahnlücken. 

Sie sprachen an, dass Implantate aus Keramik oder Titan bestehen können, was ist hierbei der Unterschied?
Dominik Hager: Dies ist gerade in heutiger Sicht ein sehr interessantes Feld in der oralen Chirurgie. Waren früher nur Implantate in Titan erhältlich, so ist heutzutage, besonders unter dem Gesichtspunkt der metallfreien und bioverträglichen Zahnmedizin, der Wirkstoff der Keramik in den Fokus gerückt. Nichtsdestotrotz werden noch über 90% aller Implantate aus Titan inseriert. Viele große Hersteller aus der Titan-Implantat-Feld versuchen nun die Form Ihrer Titanimplantate zu übernehmen um Keramikimplantate zu produzieren. Mit großem Marketingaufwand klappt dies zunächst. 

In unseren Augen werden aber grundsätzliche Prinzipien der Werkstoffkunde außer acht gelassen. Diese beiden Werkstoffe sind aber komplett unterschiedlich. Allein die Bruchgefahr bei Keramik sollte man mit Priorität berücksichtigen. Diese Bruchgefahr gilt es zu verstehen. Hat man dies, so kann man die Vorteile der Keramik – und diese liegen auf der Hand- nutzen und sich zu Eigen machen. 

Genau an diesem Punkt hat unser Vater bereits 1990 erste Designs und Prinzipien der Keramik in der zahnärztlichen Implantologie durchdacht und geplant. Mit der Anwendung des eigens entwickelten Keramikimplantats sind wir in der Lage, exklusiv für unsere Patienten, dieses hochpräzise Keramik-Werkstück in unsere bioverträgliche Keramik-Linie einzubinden. Mit anderen Worten ist es uns jetzt möglich, komplett auf Metall zu verzichten und den natürlichen Werkstoff Keramik in all seiner positiven Eigenschaften zu 100% zu nutzen. 

Oft sind Studien von Firmen gesponsert, wie kann man sich das bei Ihnen vorstellen?
Benjamin Hager: Dies ist uns ein sehr wichtiger Punkt – gut dass Sie es ansprechen. Wir finanzieren all unsere Studien immer selbst. Genau der Punkt, dass sich Hersteller in medizinische Studien einmischen, sei es durch Sponsoring oder indirektes Sponsoring indem Sie die Ärzte mit Gehältern ausstatten ist uns ein Dorn im Auge. Gerade in der Zeit unseres Studiums ist uns dies stark aufgefallen. Professoren empfahlen und diktierten sogar die Anwendung von einzelnen Produkten von Herstellern. Dies ist nicht unsere Herangehensweise.

Wir sind stolz dass wir unabhängig unsere Studie durchführen können, auch wenn dies ein enormer finanzieller Aufwand ist. Aber auch hier müssen wir betonen, dass sich diese Sichtweise auf lange Sicht nachhaltig und qualitativ durchsetzen wird und letztendlich profitieren unsere Patienten davon und dies macht uns stolz und zuversichtlich.

Welchen Vorteil haben Patienten von Keramikimplantaten?
Dominik Hager: Die weiße Farbe der Keramik ist augenscheinlich ein großer Vorteil, aber auch die Biokompatibilität und Verträglichkeit. Keramikimplantate haben viele Vorteile aber auch Nachteile. Für jeden Implantologen ist es ein Muss die Vorteile zu nutzen und den Nachteilen aus dem Weg zu gehen.

Wie geht man denn diesen Nachteilen aus dem Weg?
Benjamin Hager: Indem man diese Nachteile versteht. Etwas fachspezifisch erklärt kann es nur nachteilig sein wenn man z.B. Keramik unter Zugspannung bringt. Einfach erklärt, schraubt man zwei Porzellantassen zusammen und schraubt die Schraube immer fester dann kann sich jeder vorstellen was passiert – es bricht. Leider wird dies von vielen Kollegen und vor allem Firmen noch verkannt.

Was sind derzeitige Herausforderungen in der Implantologie?
Benjamin Hager: Die eine Herausforderung der korrekten Anwendung von Keramikimplantaten haben wir gerade angerissen. Andere Aufgaben der Implantologie sind gewiss die minimalinvasiven Operationstechniken, sprich kleinstmöglicher Eingriff bei größtmöglichem Nutzen also dem Patienten den Operationstermin und postoperativ die Verheilung so leicht wie möglich zu gestalten. 

Gleichzeitig wird die Position schon vor der Insertion des Implantats hochpräzise mit Hilfe der 3-dimensionalen Röntgen-Darstellung geplant und durchgeführt. Dies hilft uns natürlich den Eingriff so zügig, sicher und nachhaltig wie möglich zu gestalten denn das Implantat soll am besten bis zum Lebensende dort für Stabilität sorgen.

Sie sprechen Nachhaltigkeit an, wie lange hält denn ein Implantat?
Benjamin Hager: Dies ist relativ einfach zu beantworten: so lange wie ihre echten Zähne. Kümmert man sich adäquat um die Pflege der echten Zähne und der der Implantate dann hält es bis zum Lebensende. 

Wenn ich von der korrekten Pflege spreche, dann beinhaltet dies ganz klar auch eine regelmäßige Zahnreinigungen/Dentalhygiene. Diese gibt den Patienten Vertrauen, da sie sich auf die Qualität und Leistung verlassen können. 

Zum Jahreswende überraschen Sie mit zwei großzügigen Spenden an Plan International und an German Doctors? Wie kam es zu dieser Unterstützung?
Dominik Hager: Das ist der Punkt der Social Media Reichweite. Wir spenden sogar genau diese Beträge schon seit Jahren immer zur Jahreswende, nur hatten wir dies nicht auf den Social Media Plattformen erwähnt. 
Wir sehen uns natürlich auch in der Pflicht gerade für Kinder unsere Möglichkeiten auszuschöpfen. Bei dem Projekt von Plan International hat uns die Reichweite begeistert. Das Projekt in Ghana unterstützt den Bau von Sanitäranlagen um ausreichende Hygienestandards zu etablieren. Und die Spende an German Doctors unterstützt direkt zwei philippinische Einrichtungen auf der Insel Mindoro mit einem Zahnarzt und zwei Ärzten. Auch hier erhielten wir ganz herzliche Botschaften von diesem Hilfseinsatz mitten aus der Philippinen See.
Das macht uns natürlich stolz, dass unsere finanzielle Unterstützung auch direkt Anwendung findet.

 

Vielen Dank Benjamin und Dominik Hager für das aufschlussreiche Gespräch!