Zähneknirschen (Bruxismus) – Therapie mit Knirschschiene

Eine Aufbissschiene (auch Knirscherschiene oder Zahnschiene) ist ein wichtiges therapeutisches Mittel, um das unbewusste Knirschen mit den Zähnen in der Nacht und die daraus resultierenden gesundheitlichen Beschwerden und Schädigungen zu unterbinden.

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Zähneknirschen ist weit verbreitet

Mindestens jeder Zweite Mensch in der westlichen Welt kaut in der Nacht meist unbewusst seine Sorgen und Stress durch. Dabei wird auf die Zähne gepresst oder es finden Mahlbewegungen zwischen dem Ober- und Unterkiefer statt. Leidtragende sind die u.a. die Kauflächen der Zähne.

Besonders Nachts werden Probleme und Sorgen verarbeitet. Bei diesen psychischen Belastungen und Prozessen kommt es oft zu einer Anspannung des Muskelapparats. So wird die Kaumuskulatur – die normalerweise mit Hilfe der Zähne für das zerkleinern der Nahrung zuständig ist – angespannt und Zähne gegeneinander gerieben.

Der Patient selbst bekommt davon meist nichts mit. Am ehesten sind es die Partner, die von dem lauten Knirschen der Zähne im Schlaf gestört und aufgeweckt werden.

Während einer Untersuchung diagnostiziert der Zahnarzt z.B. anhand des Höckerstruktur der Kaufflächen der Zähne, ob es sich um Bruxismus handelt. In 40% der Fälle wird aber geräuschlos gepresst, so dass die Partner es garnicht mitbekommen.

Abhilfe schaffen in den ersten Schritten Zahnschienen oder Relaxierungsschienen.

Behandlung

Eine auf Sie individuell angepasste Knirscherschiene

Behandlungsdauer 20 Minuten
Termine 1-2 Termine
Herstellung DR. HAGER | Zahnlabor
Material PMMA-Kunststoff

„Täglich haben wir mit Patienten bei uns in der Praxis zu tun, die von Verspannungen, Stress, Kopfschmerzen und psychischer Anspannung berichten. Wir als Zahnärzte können diese Problematik schnell diagnostizieren und sind froh durch u.a. individuell angefertigte Kunstoff Schienen, die Beschwerden in den Griff zu bekommen.“

Dr. Marion Auer

Zahnärztin bei DR. HAGER | Zahnärzte

Behandlungsablauf bei Zähneknirschen

Untersuchung und Abdruck nehmen

Bei der ersten Untersuchung zum wird zunächst ein gesicherter Befund erstellt. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Schwere des Bruxismus zu beurteilen und geeignete Maßnahmen zu planen. Im Anschluss daran erfolgt die Abdrucknahme des Ober- oder Unterkiefers.

Dieser Abdruck dient als Grundlage für die Herstellung einer individuell angepassten Knirschschiene. Im DR. HAGER | Zahnlabor arbeiten erfahrene Zahntechniker, die aus dem Abdruck eine präzise Schiene anfertigen, die optimalen Schutz für Ihre Zähne bietet und gleichzeitig den Kiefer entlastet. So wird nicht nur das Zähneknirschen effektiv behandelt, sondern auch das Risiko von Folgeschäden minimiert.

Einsetzen und abholen

Am zweiten Termin haben Sie die Möglichkeit, Ihre individuell angefertigte Knirschschiene direkt in unserer Praxis abzuholen. Bei diesem Besuch wird die Schiene sorgfältig angepasst, um sicherzustellen, dass sie optimal sitzt und maximalen Komfort bietet.

Unsere Fachkräfte erklären Ihnen zudem, wie Sie die Schiene richtig einsetzen und pflegen können. Die regelmäßige Nutzung der Knirschschiene hilft nicht nur, das Zähneknirschen zu reduzieren, sondern schützt auch Ihre Zähne vor möglichen Schäden. So sind Sie bestens gerüstet, um entspannt und schmerzfrei durch den Alltag zu gehen.

Transparente Aufbissschienen bei DR. HAGER

In unserer Zahnarztpraxis in Bietingen und Zahnarztpraxis in Konstanz erhalten Sie moderne, langlebige und transparente Knirscherschienen. Vereinbaren Sie jetzt gerne einen Untersuchungstermin.

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Bruxismus eine Parafunktion wie an Lippen beißen oder Fingernägel kauen​

Parafunktionen kurz erklärt:

Bruxismus, das Zähneknirschen ordnet der Zahnarzt den Parafunktionen unter. Para bedeutet so viel wie falsch oder gegenläufig. Es ist also eine Fehlfunktion des Kauapparats.

Diese Parafunktion ist multifaktoriell, d.h. es gibt unzählige Variablen warum es dazu kommen kann. Ursachen können falsche Kontakte, Überfunktion eines Kaumuskels, Kiefergelenksunterschiede von rechtem zum linkem Kiefergelenk sein. Eine häufige Ursache ist die psychische Variante. Innere Anspannung, Stress in der Arbeit oder im privaten Umfeld. Diese Angewohnheiten dienen auch als emotionales Entlastungsventil.

Unter Parafunktionen fallen auch die Habits. Habits sind Angewohnheiten wie Daumenlutschen bei den Kindern im späten Kindesalter, Fingernägel kauen, auf den Wangeninnenseiten kauen oder auf die Lippen beißen.

Was beim Zähneknirschen passiert:

Wird beim Lippen- oder Wangenbeißen nur die Schleimhaut in Mitleidenschaft gezogen, so werden beim Zähneknirschen die Kauflächen wahrlich abgeschmirgelt. Der Zahnschmelz, der eigentlich den Zahnnerv vor äußeren Einflüssen wie Kälte schützen soll, wird immer weiter abgewetzt. Dies zeigt sich besonders stark an den Front- und Eckzähnen.

Folglich sind die Höcker derart heruntergeschliffen, dass der Ober- und Unterkiefer wie auf einer Rutschbahn hin und her rutschen. Viele Menschen knirschen Nachts im Schlaf nicht nur, sondern Pressen ihre Kiefer mit hohen Kräften unbewusst aufeinander. Die Kaumuskeln werden ein Leben lang trainiert und entwickeln eine immense Stärke.

Dagegen ist selbst der robuste Aufbau des Zahnes nicht gewachsen. Es entstehen Risse im Schmelz und die Zähne werden sogar gebogen. Durch diese Biegekraft auf den Zahn lösen sich einzelne Zahnanteile an den dünnsten und fragilsten Anteilen. Diese sind die Zahnhälse. Sie werden immer dünner und können den Zahn nicht mehr vor äußeren Einflüssen wie Kälte schützen. Dies führt zu einem sehr unangenehmen Schmerz.

Durch das ständige Reiben und Knirschen können die Zahnschmelzoberflächen abgerieben werden, was zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Zähne führen kann.

Übermäßiger Druck kann zu Rissen oder Brüchen in den Zähnen führen, insbesondere bei bereits geschädigten oder schwachen Zähnen.

In schweren Fällen kann der Knochen und das Zahnfleisch zurückgehen, was die Zahnhälse freilegt und die Zähne zur Lockerung bringen kann.

Mit bildgebenden Verfahren lässt sich einerseits die Diagnose gut erkennen und andererseits den Patienten die Gründe gut erklären.

Zähneknirschen ist in der westlichen Welt weit verbreitet und nimmt einen grossen Anteil unserer Themen in der Sprechstunde ein.

Für eine sichere Diagnostik reicht es, wenn Patienten die Malbewegungen vorführen um die richtige individuelle Therapie für unsere Patienten einleiten zu können.

Das unbewusste Zähneknirschen schadet nicht nur der Kaufläche oder dem Zahnhals, sondern auch dem Zahnhalteapparat. Der Zahnhalteapparat ist umgangssprachlich das Zahnbett. Hierin wird der Zahn im Zahnfleisch und Kiefer befestigt. Durch das Pressen und Zähneknirschen wird das Zahnbett stark überbelastet und es kann zu Lockerungen oder Entzündungen kommen.

Durch das nächtliche Zähneknirschen berichten auch viele Patienten von morgendlichen Muskelschmerzen im Kaubereich. Dies kann auch dazu führen, dass verspannte Kaumuskeln entstehen und Kopf- und Nackenschmerzen den Patient belasten.

Ursachen für Zähneknirschen

Ursachen für Bruxismus können sein:

Die nächtliche Beißarbeit kann durch viele Ursachen bedingt sein. Der Mediziner spricht dann von multifaktoriellen Ursachen. Allein der Ausdruck, „man beißt sich durch“ deutet eindrücklich auf die Problematik. Schief stehende Zähne, ungleiche Kiefergelenke oder schlecht sitzende Füllungen sind nur ein paar wenige Beispiele.

Studienergebnissen zufolge sind besonders häufig Frauen im Alter von 30 und 50 Jahren betroffen. Sie stehen oft stärker unter „Strom“.

Gerade über einen längeren Zeitraum kann ein falscher Biss entstehen. Hier ist das nächtliche Knirschen, wo große Kräfte durch die Kaumuskulatur auf die Kiefer lasten, besonders von unangenehmen Folgen begleitet. Man befindet sich dann im wahrsten Sinne in einem Teufelskreis, wo erste Symptome wie Kopfschmerzen entstehen und andere Muskelgruppen wie die des Nacken, akute Schmerzen am ganzen Körper bis hin zum Schlafapnoe-Syndrom folgen können.

Das unbewusste Knirschen, meist während der Nacht, zeigt sich besonders an einzelnen Zähnen mit abgeschliffenen Kauflächen.

Der hier liegende Muskel “Musculus Masseter” ist der stärkste menschliche Muskel und kann zu starken Destruktionen der Zähne führen.

Therapie bei Zähneknirschen: Die Knirschschiene

Die Behandlung eines Bruxismus Patienten beginnt gewöhnlich mit einer Schienen Therapie. Die Behandlung mit der Schiene ist eine rein symptomatische Therapie. Diese Zahnschiene für die Bruxismus-Therapie hat viele Namen in der Zahnmedizin. So wird die Schiene auch Relaxierungsschiene, Bruxerschiene, Aufbiss-Schiene oder Knirschschiene genannt.

Sie besteht aus Kunststoff und hat den funktionellen Zweck Verspannungen der Kaumuskulatur der Betroffenen zu lösen und gleichzeitig das Knirschen von Zahn auf Zahn zu unterbinden. So hat die Zahnschiene zwei Bruxismus-Therapie Ansätze:

I. Muskelentspannung
Zum einen werden die Kaumuskeln relaxiert. Durch das chronische Knirschen werden die Muskelgruppen im Kopf-Hals-Bereich überbeansprucht. Dies beginnt mit einem Muskelkater und bei dauerhafter Belastung durch den Bruxismus verändern sich die Fasern der Kaumuskulatur, sodass es zu Verhärtungen und Entzündungen im Muskelbereich kommt.

Diese Überbelastung führt dazu, dass sich die Kiefergelenke im Zusammenspiel mit den Muskeln entzünden und sich schließlich ebenfalls entzünden. Gelegentlich kann auch dadurch das schmerzhafte Kiefergelenk-Knacken entstehen. Die Zahnschiene hindert durch das Abstandhalten zwischen den Zahnreihen eine komplette Kontraktion des Kaumuskulatur. Durch eine komplette Kontraktion vermag der Kaumuskel seine große Kraft aufzubauen. Die bis zu 2mm dicke Zahnschiene hindert es somit die maximalen Anspannung während des Schlafes in der Nacht zu bewerkstelligen.

II. Schutz vor Abraspeln der gesunden Zähne

Zum anderen hat die Zahnschiene natürlich in erster Linie Ansatz die Zahnhöcker vor der Kauflächenabnutzung zu schützen. Häufig werden gerade durch Schleifbewegungen über die Eckzähne und Frontzähne, die Zähne derart reduziert, dass dies ästhetisch oft als unschön angesehen wird. Um diesem Prozess Einhalt zu gebieten, hilft eine Schiene zunächst einmal. Wünscht der Patient auch eine ästhetische Lösung, so können hier Veneers oder Kronen angestrebt werden. Sind die Seitenzähne betroffen, können Keramikinlays oder auch Kronen helfen.

Zahnärzte können geeignete Maßnahmen empfehlen, wie z.B. eine Aufbissschiene, um die Zähne zu schützen und Beschwerden zu lindern.

Herstellungsprozess der Knirschschiene

Die Zahnschiene ähnelt einer Zahnspange, nur sind bei der Aufbissschiene lediglich die Kauflächen der Zähne bedeckt und das Zahnfleisch wird nicht berührt. Durch den sogenannten PMMA-Kunststoff erlangt die Schiene eine lange Haltedauer.

Gewöhnlich wird die Schiene für den Oberkiefer hergestellt. Dazu nimmt der Zahnarzt nach Sicherung der Diagnose einen digitalen Abdruck. Im Zahnlabor wird dann mit Hilfe eines Vakuum-Pressgeräts auf den Abdruck der erhitzte PMMA Kunststoffteller gepresst. Nun wird aus dem Kunststoff-Teller die Schiene herausgearbeitet und die Zahntechniker bearbeiten die Aufbissschiene mit Polierkörpern.

In einem zweiten Termin wird die fertige Knirschschiene vom Zahnarzt zur Anprobe eingesetzt und gegebenenfalls noch etwas nachgeschliffen.

Für den Patienten sollte es nun innerhalb der ersten Tage schon spürbar zu Besserungen im Kauapparat kommen. Die Knirschschiene sollte jede Nacht getragen werden.

<span data-metadata=""><span data-buffer="">Zahnärztliche Beratung

Sollten Sie Fragen haben oder eine Beratung aufgrund von Zähneknirschen wünschen, helfen wir Ihnen gerne persönlich weiter. Besuchen Sie uns während unserer Sprechzeiten in einer unserer beiden Zahnarztpraxen.

und das Team Dr. Hager

FAQ Zähneknirschen - Bruxismus

Beim Bruxismus werden die Kaumuskeln vermehrt aktiviert, was sich durch Knirschen und/oder Pressen der Kiefer aufeinander äußert.

Wenn man mit den Zähnen knirscht oder presst spricht man von Bruxismus. Es gibt aber den Unterschied des Pressens und des Knirschens. Das in der Nacht oder am Tag ausgeführte Zähneknirschen bedeutet, dass die Zahnreihen übereinander hin und her mahlen. D.h. über die Höcker in alle Richtungen der Unterkiefer bewegt wird. Dabei wird das Höckerrelief der Zähne abgeschliffen und hinterlässt klar für den Zahnarzt ersichtliche Schlifffacetten. Beim Pressen hingegen beisst der Betroffene Mensch die Zähne mit purer Muskelkraft aufeinander ohne den Kiefer zu bewegen. Hierbei werden die Muskeln stark überbeansprucht und man bemerkt dies am nächsten Morgen. Symptome sind dann Muskelkater, freiliegende Zahnhälse mit Sensibilitäten und starke Anspannung im Bereich des Mundes. Auch Rücken-Halsverspannungen mit Kopfschmerzen sind mögliche Symptome, die dem Menschen auffallen. Eine mögliche Therapie hierbei ist die Aufbiss-Schiene.

Die Zähne kann man durch spezielle „Knirschschienen“ schützen. Diese verteilen auch den Druck. Jedoch sind häufig interaktive Therapien mit z.B. Physiotherapeuten bzw. Fachärzte erforderlich um der Ursache auf den Grund zu gehen.

Ja, nicht nur Kopfschmerzen sind Symptome sondern auch muskuläre Verspannungen im ganzen Kopfbereich bis zu den Schultern. Schmerzen an den Zähnen können auch entstehen. Hier sind es meist die kurzen hellen Schmerzen durch die freiliegenden Zahnhälse.

Nein, viele Erwachsene denken, dass der Abrieb der Milchzähne pathologisch also krankhaft ist. Dem ist nicht so. Bei Milchzähnen beim Kind ist der Abrieb sogar gewünscht. Das Kind stellt hierbei die korrekte Position und Wachstumsrichtung des Unterkiefers zum Oberkiefer ein. Der Abrieb ist somit nötig für ein erfolgreiches Einstellen eine gesunden (eugnathen) Bisses mit den nachkommenden „echten Zähnen“. Man kann also nicht von Bruxismus beim Kind sprechen.

Verschiedene Vorerkrankungen, Zahn-/Kieferfehlstellungen und Stress können Zähneknirschen verursachen.

Der Mensch verarbeitet Nachts im Schlaf seine psychische Belastung. Es werden im wahrsten Sinne des Wortes die Probleme nochmals in der Nacht durchgekaut. Folge einer Nicht- Behandlung ist, dass es später durch den großen Verschleiß der Kauflächen zu Zahnkorrekturen mit Zahnersatz kommen kann. Kiefergelenksprobleme treten auf, der Biss senkt sich – Zähne gehen verloren. Diese Symptome treten ganz besonders bei den Menschen der westlichen Welt auf.

Bei akuten Schmerzen können oft Schmerzmittel und Muskelentspannungsübungen Linderung verschaffen.

Studien haben ergeben, dass bei über 70% der Menschen mit einem hörbaren Knacken des Kiefergelenks keine Symptome zeigen. Durch das Knacken wird der Gelenkknorpel stärker beansprucht, sodass es später im Alter zu Problemen führen kann. Das Knacken ist übrigens nicht der Knochen sondern die Gelenkflüssigkeit, die durch Druckunterschiede beim Bewegen in der Gelenkpfanne entstehen.