
Zahnimplantate
Zahnimplantate – Ersatz für fehlende Zähne
Viele Fragen über Zahnimplantate können in unserer Praxis geklärt werden:
- Zahnimplantate aus Titan oder Keramik
- Habe ich ausreichend oder zu wenig Kieferknochen und benötige ich einen Knochenaufbau?
- Sind die umgebenden Zähne fest und frei von Parodontitis?
- Wie ist die Verträglichkeit des Implantates?

Beratung für Zahnimplantate
Die Implantation und der Behandlungsablauf
Nach einer ausführlichen Beratung und Planung des Eingriffs wird das Zahnimplantat eingesetzt. Danach verwächst es langsam mit dem Kieferknochen. Wie dieser Prozess genau abläuft, erfahren Sie auf dieser Seite.

1. Erstuntersuchung und Beratung
Vor einer Implantation findet ein ausführliches Beratungsgespräch statt, in dem alle Wünsche, Möglichkeiten und Risiken besprochen werden. Wir machen uns ein genaues Bild von den Kieferverhältnissen in Ihrem Mund, von Ihren Lebensgewohnheiten und Ihrem Gesundheitszustand. Dann folgt die Planungsphase. Unsere langjährige Erfahrung zusammen mit den Möglichkeiten der modernen 3D Diagnostik sichert die bestmögliche Vorplanung des gewünschten Eingriffs.

2. Die Implantation
Sobald der Zeitpunkt des Eingriffs feststeht, werden folgende Schritte durchgeführt: Nach einer örtlichen Betäubung wird das Zahnfleisch geöffnet. Anschließend wird mit einem Spezialbohrer ein passgenaues Loch in den Kiefer gebohrt. Schließlich wird das wurzelförmige Implantat eingesetzt und das Zahnfleisch wieder zugenäht. Nach rund zwei Monaten sind Knochen und Implantat fest miteinander verwachsen.

3. Die Einheilphase von Zahnimplantaten
Damit das Implantat natürlich und zügig mit dem Knochen verwachsen kann, muss die Eingriffsstelle über einen bestimmten Zeitraum sorgsam geschont werden. Die Dauer der Heilungszeit hängt von Faktoren wie der Knochenqualität und Knochenmenge ab. Vor allem in den Tagen nach der Operation sollten Sie alles vermeiden, was die Eingriffsstelle belastet. Dies bedeutet auch eine besonders vorsichtige Mundhygiene und Verzicht auf harte Speisen.

4. Die Krone wird eingesetzt
Nachdem das Implantat eingeheilt und fest mit dem Knochen verwachsen ist, fertigen wir Zahnkronen in unserem zahntechnischen Labor an. Diese werden von unseren ZahntechnikerInnen speziell für jeden Patienten angefertigt. Mit den neusten und sichersten Herstellungstechniken und -materialien.

5. Im Falle eines Knochenmangels
Falls zu wenig Knochen für eine Implantation vorhanden ist, kann ein sogenannter Knochenaufbau erfolgen. Mit verschiedensten Operationstechniken wird künstliche Knochensubstanz auf den bestehenden Kieferknochen aufgebracht, um ein stärkeres Fundament für das Implantat zu bilden: Sinuslift, Auflagerungsplastik, Splitting, Spreading, und mehr. Bei diesen Verfahren wird eine längere Einheilzeit benötigt.

6. Der Behandlungszeitraum von Zahnimplantaten
Die Dauer der Behandlung inklusive Heilungszeit hängt entscheidend von Ihrer medizinischen Situation ab und kann von zwei Wochen bis hin zu sechs Monaten dauern. Die sehr schnelle Behandlungsvariante Sofortbelastung bildet eine Ausnahme und kann nur bei optimalen Bedingungen angewendet werden. In der Regel beträgt die Behandlungsdauer ca. 3 Monate.

Dominik Hager, Zahnarzt bei DR. HAGER | Zahnärzte
Neue Zähne nach einer Zahnimplantation richtig pflegen
Fallbeispiele Zahnimplantate
Zahnverlust kann Menschen jeden Alters treffen:
bei Sport und Spiel, durch Karies oder durch Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontose/Parodontitis). Auch unzureichende Pflege, wenn man seine jährliche Dentalhygiene Behandlung versäumt oder falsche Ernährung können den Zähnen schaden.

Ein Zahn fehlt
Bei Verlust mehrerer Zähne können die entstandenen Lücken durch Implantate ersetzt werden. Hierbei dient das Implantat als Pfeiler für den Zahnersatz. Eine spezielle Situation entsteht, wenn mehrere Backenzähne am Ende der Zahnreihe fehlen. In so einem Fall ist ein Implantat die beste und einzige Lösung, um den Zahnersatz zu tragen (ausgenommen einer herausnehmbaren Prothese, die viele Nachteile mit sich bringt). Auf mechanische Halteelemente, wie zum Beispiel Zahnspangen, die das Aussehen und den Tragekomfort beeinträchtigen, kann dank Implantaten verzichtet werden.

Mehrere Zähne fehlen
Ein einzelner Zahn ist verloren gegangen, nun kann die entstandene Lücke durch ein Implantat geschlossen werden. Dabei müssen keine gesunden Nachbarzähne als Brückenpfeiler dienen, wofür sie sonst beschliffen werden müssten. Auch in ästhetischer Hinsicht ist ein Implantat oft die bessere Lösung im Vergleich zur konventionellen Behandlung. Zumal durch moderne Keramik natürliche Zähne perfekt nachgebildet werden können.

Alle Zähne fehlen
Selbst wenn alle Zähne verloren gegangen sind, gibt es eine weit sinnvollere Lösung als die übliche Voll-Prothese. Je nach Vorraussetzungen, Bedürfnissen und Wünschen kann ein festsitzender oder herausnehmbarer Zahnersatz in Verbindung mit den Implantaten verordnet werden. Viele Prothesenträger klagen über den schlechten Tragekomfort ihres Zahnersatzes und über schmerzhafte Druckstellen. Haftmittel oder mechanische Hilfen lösen diese Probleme nicht dauerhaft und zufriedenstellend. Implantate können dank einer festen Verankerung mit der Prothese in so einem Fall Abhilfe schaffen. Am komfortabelsten ist eine vollständige implantatgetragene Prothese.
Zahnimplantate – Operationsverfahren im Detail


Implantologie mit und ohne Knochenaufbau
Die konventionelle Sicherheits-Implantologie ist ein traditionelles Verfahren, das in den 1960er Jahren für Titanimplantate entwickelt wurde. In einen gesunden Knochenausschnitt wird ein zum Implantat passendes Loch gebohrt und in dieses das Implantat mit leichter Druckspannung hineingesteckt oder geschraubt. Ein eventuell nötiger künstlicher Knochenaufbau kann im selben Zuge operativ erfolgen. Wegen der angerauhten Titanoberfläche des Implantats, wächst der Knochen innerhalb von ca. 2 Monaten an der Implantatoberfläche fest. In dieser Zeit entsteht eine dauerhafte und enorm belastbare Verbindung zwischen Knochen und Implantat. Erst wenn Implantat und Knochen fest miteinander verwachsen sind, wird der vorgesehene Zahnersatz auf dem Implantat befestigt. Nun kann die Kaubelastung beginnen.

Die Sofortversorgung
Bei der Sofortversorgung wird unmittelbar nach dem Entfernen eines Zahnes ein Implantat in die frische Wunde eingesetzt. Dieses Verfahren setzt in der Regel ein entzündungsfreies und ausreichend stabiles Knochenbett voraus, sodass ein Implantat sofort einen sicheren Halt findet. In geringem Maße kann auch gleichzeitig ein eventuell nötiger Knochenaufbau erfolgen. Dieses Verfahren bietet sich v.a. im Schneidezahnbereich an, da dann ein bereits vorhandener ästhetischer Zahnfleischverlauf am sichersten erhalten werden kann. Dieser Vorteil wird allerdings mit erhöhten Infektionsrisiken erkauft.

Die Sofortbelastung
Bei der Sofortbelastung wird auf das durch „Sofortversorgung“ gesetzte Implantat sogleich der gewünschte Zahnersatz befestigt. Dies hat den Vorteil, dass das erwünschte Aussehen, bzw. die komplette Zahnreihe sofort nach dem Entfernen des kranken Zahnes wieder zur Verfügung steht. Dieser Vorzug ist allerdings mit noch einmal erhöhtem Implantat-Verlustrisiko verbunden. Denn auch bei allen schnellen Behandlungsmethoden muss doch der Knochen mindestens 8 Wochen Gelegenheit haben, an das Implantat anzuwachsen. Das sofort mit der Krone verbundene Implantat stellt daher besondere Anforderungen an das Therapieverständnis und die Selbstdisziplin des Patienten, da hier eine konsequente Schonung der neuen Zähne erforderlich ist. Diese Notwendigkeit wird leider häufig in Presse- und Werbungsäußerungen nicht genügend zur Sprache gebracht. Selten wächst ein nach diesem Verfahren eingesetztes Implantat auch ohne Schonung ein.

Zahnimplantation – Implantatsysteme

Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Hersteller in der Implantologie und die Hauptmerkmale ihrer Produkte:
Straumann 2 Produktlinien, schraubenartiges Design, raue Titanoberfläche, verschraubter Aufbau für die Aufnahme der Krone
Nobel Biocare 7 Produktlinien, technische Ähnlichkeit mit rauer Titanoberfläche und verschraubten Aufbauten
IMZ Frühes Zahnimplantat System mit elastischen Aufbauten und extrem rauen Titanoberflächen
Camlog 3 Produktlinien, ähnlich im Titanoberflächendesign, aber gesteckter und verschraubter Aufbau
Ankylos 2 Produktlinien, raue Titanoberflächen mit tiefem Gewinde, konisch gesteckter und verschraubter Aufbau
Bauer Prototyp der einteiligen Implantate mit tief schneidendem Gewinde und rauer Titanlegierungsoberfläche
SDS Volz 4 Experimentalproduktlinien, frühes Keramikimplantat in der neuen 4. Generation mit verschraubtem Keramikaufbau
Nun noch einige interessante Aspekte, die der Zahnarzt bei der Auswahl des je Fall bevorzugten Implantatsystems in seine Überlegungen einbezieht

1. Knochenqualität
Die verschiedenen Knochenqualitäten erfordern ein geeignetes Schraubgewinde und eine jeweils unterschiedliche Grundform des Implantatkörpers. So ist bei einem weichen Knochen „D4“ (häufig im seitlichen Oberkiefer) ein grobes ausladendes Gewinde besser für den sog. Primärhalt, d.h. der Halt des Implantates direkt nach dem Einschrauben. Damit ein sehr lockeres Knochengewebe zunächst fester wird, kann ein konisches Implantat zunächst fester halten, als ein parallelwandiges. Andererseits ist dieses Zahnimplantat im sehr harten Knochen „D1“ z.B. im seitlichen Unterkiefer nur sehr mühsam mit dem richtigen Primärhalt zu platzieren. Eher muss hier sogar noch in den extrem harten Knochen noch ein Gewinde geschnitten werden, um das Implantat überhaupt in den Knochen eindrehen zu können. Aber all diese Aspekte sind für den eigentlich entscheidenden Sekundärhalt, also der Halt nach dem Anwachsen des Knochens, gar nicht mehr wichtig. Da zählen dann eher die mikroskopisch dimensionierte Oberflächenstruktur der Titan- oder Keramikoberfläche.

2. Passendes Gewinde für das Implantatkonzept
In diese Kategorie gehören auch die Überlegungen in der Implantologie, welches Gewinde am ehesten für sofortbelastete oder spätbelastete Implantatkonzepte geeignet ist. Momentan erleben gerade die Gewinde mit weit ausladenden Gewindegängen einen regelrechten Boom: man glaubt, dass hier dank des höheren Primärhaltes das Anwachsen des Knochens ungestörter gelingt. Entsprechend seien sie besser für sofortbelastende Strategien des Zahnarztes geeignet. Andererseits ist dabei im Gewebe während der sensiblen Knochenwachstumsphase ein wesentlich höherer Druck auf alle gerade wachsenden Zellen zu bedenken. Viele Implantologen versuchen ja intensiv, gerade diesen Druck des Zahnimplantates nach dem Einschrauben aktiv und schnell zu reduzieren.

3. Die Verankerung des sog. Kronenaufbaus oder Attachments
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Verankerung des sog. Kronenaufbaus oder Attachments im Implantatkörper. Hier gibt es die traditionellen einfach verschraubten Aufbauten mit einer gewissen Rotation- und Kippsicherung. Leider haben hier die einfach zu handhabenden sog. „Aussenhex“-verbindungen zu häufigen Schraubenlösungen oder gar -brüchen geführt. Fatal, wenn eine größere Brücke auf einem solchen Zahnimplantat verankert war. Die gesamte Konstruktion musste dann nach Lockerung einer einzigen Schraube meist erneuert werden. Daher haben alle Hersteller wenigstens eine Produktlinie mit einer im Inneren des Implantates kraftschlüssigen Verbindung in Konus- oder Parallelrohr Design. Hier ist das Handling für den Zahnarzt in der Regel wesentlich komplizierter, schon beim Setzen des Implantates ist auf die gemeinsame Schraubrichtung des Aufbaus zu achten. Nicht einfach, da ja oft der vorliegende Knochen durch seine Form die Implantatrichtung bestimmt. Entsprechend war der Entwicklungsdruck auf die Entwickler und Hersteller, hier ein anpassungsfähiges System zu entwickeln. Speziell durch neue chirurgisch-prothetische Protokolle (P. Malo 1990) wurde eine extreme Winkelabweichung von mehr als 30Grad gefordert, mit entsprechenden geänderten Bohrtechniken. Durch mehrfach geteilte, verschraubte Aufbauten der Zahntechnik wurde diese Technik ermöglicht. Im Zuge dieser Entwicklung wurde z.B. auch klar, dass die frühere Forderung nach möglichst parallel gesetzten Implantaten unnötig war. Genauso unnötig stellte sich heraus, dass Brücken auf Zähnen und Implantaten einen Beweglichkeitsausgleich erforderten. Die Bedenken zur Verblockung von Zähnen (beweglich) und Implantaten (unbeweglich) stellten sich bereits in den 1980er Jahren als unbegründet heraus. Lediglich einige wichtige Maßnahmen, wie spezielle Präparationsformen der Zähne mussten bei der Behandlung beachtet werden.

4. Die richtige Bohrtechnik
Auch die Bohrtechniken haben sich im Lauf der Jahrzehnte grundlegend gewandelt: Zunächst galt es, mit höherer Bohrdrehzahl und entsprechend starker Kühlung ein möglichst genau zum Implantat passendes Bohrloch zu erzeugen. Nach einigen Jahren wurde jedoch die Überzeugung entwickelt, dass das Bohrloch mit niedrigtourigen Drehzahlen eher unterdimensioniert, ohne Kühlung und dennoch geschützt vor Bohrüberhitzung eine bessere Einheilung des Implantates gewährleistet.

5. Implantat zementieren oder verschrauben
Gegenwärtig wird auch ausgiebig diskutiert, ob es sinnvoller ist, den Zahnersatz auf dem Implantat zu zementieren oder zu verschrauben. Beide Techniken lassen sich sogar noch kombinieren, was das Ganze noch etwas interessanter macht. Werden Kronen auf Implantaten zementiert, besteht immer die Gefahr, dass Zement unter das umgebende Zahnfleisch an die -raue- Implantatoberfläche gelangt. Dort würde dann am umgebenden Knochen eine Entzündung entstehen, die langfristig den Halt des Implantates im Knochen gefährden könnte („Periimplantitis“). Die Zementierung von Zahnersatz erleichtert allerdings den Richtungsausgleich und Höhenkompensation von mehreren über Brücken zusammengefassten Implantaten. Eine durch Abweichung erfolgende Fehlbelastung würde auch zu Entzündungen im Knochen um die Implantate („Periimplantitis“) führen. Auch wird durch den Zement der Mikrospalt zwischen Aufbau und aufgeschraubter Krone bakteriendicht verschlossen. Eine Anlagerung von besonders schädlichen anaeroben Bakterien („Periimplantitis“) wird so verhindert. Durch Aufschrauben eines besonderen CAD-CAM-gefrästen Zwischenstückes (mit Klebebasis) wird versucht, beide Vorteile ohne beide Nachteile zu nutzen. Hier werden spezielle Verfahren im Zahntechnischen Labor angewendet.

Fazit Implantatsysteme
Überhaupt ist es immer wieder erstaunlich, wie zunächst völlig überzeugende Grundsätze der Therapie nach einiger Zeit sich als überflüssig oder sogar als falsch herausstellen. Vieles wurde und wird immer noch von der Wissenschaft, den Zahnärzten und den Unternehmen gelernt. Die Mechanik und das Anpassungspotenzial der lebenden Gewebe ist mit zunehmender Erfahrung und Funktion immer wieder verblüffend. Gleichzeitig wird immer klarer, wie wichtig die biologische Regenerationskraft des Knochen- und Zahnfleischgewebes für den vielstufigen Einheilprozess des Implantates in den Knochen ist. Verschiedenste Medikamente, Lebensweisen, Gifte und Gewohnheiten haben einen immer klarer werdenden Einfluss auf die Heilvorgänge.
Videos zu den Zahnersatz Behandlungen – DR. HAGER | Zahnärzte
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Zahnimplantate – Häufig gestellte Fragen
