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Keramikinlays, Cerec

Keramikfüllungen (Inlays) – „CEREC“

 

Für den Verschluss eines kariösen Defektes (Loch) gibt es sehr unterschiedliche Qualitätsstufen. Grundsätzlich muss der Verschluss unbedingt bakteriendicht sein. Denn Karies ist ja ein von Bakterien bewirkte Zerstörung des Zahnmaterials. Um diese Bakterien zu entfernen, bohrt der Zahnarzt die infizierte und dadurch erweichte Zahnsubstanz heraus und ersetzt den entstandenen Defekt mit einem sog. Füllungsmaterial. Um einen erneuten Angriff der Bakterien auf die ohnehin bereits geschwächte Stelle zu verhindern, muss eben dieser Verschluss das erneute Eindringen von Bakterien in den Zahn zuverlässig verhindern. Hier werden nicht nur verschiedene Materialien, sondern auch völlig verschiedene Techniken verwendet.

Zunächst erscheint die zuverlässigste Methode für eine bakteriendichte Füllung, ein formbares (plastisches) Material in das Loch zu pressen und dann zu härten: sog. plastische Füllung. Hierzu zählen so bekannte Materialien wie Amalgam, Zement, Kunststoff. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass alle diese Stoffe gravierende Nachteile haben. So entstand der andere Weg: handwerkliche Herstellung eines passgenauen harten Füllungskörpers im Dentallabor, der dann in einem zweiten Schritt in den Zahndefekt eingelegt und stabil befestigt wird (Inlay). Dieser Weg ist zwar umständlich, aber die Dichtigkeit und Haltbarkeit dieses Inlays ist über längere Zeit hier sehr hoch. Diese Inlays werden vom Zahntechniker ähnlich wie beim Zahnersatz aus Gold, Kunststoff oder Keramik hergestellt und mit Zement oder Kunststoff im Zahn befestigt.

Zahnfüllung Amalgam
Cerec

Hier beschreiben wir die verschiedenen Techniken für Zahnfüllungen, die weltweit angewendet werden.

Zahnfüllung aus Amalgam: ein plastisches Füllungsmaterial. Wegen der schwarzen Farbe gefällt den Patienten dieses Material gar nicht, und wegen des Quecksilberanteils von 50% bestehen Vorbehalte bei der Verträglichkeit. Eine definitive Schädlichkeit konnte allerdings trotz intensivster Forschung wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Für uns ist dieses Material jedoch wegen der erhöhten Bruchgefahr der umgebenden Zahnsubstanz aufgrund der permanenten Materialexpansion über die Jahre nicht empfehlenswert. Immerhin sind diese Füllungen in der Regel sehr dicht.

Füllungen aus Zement: wegen der starken Abnutzung kommen sie nur für provisorische Füllungen in Frage. Der klare Vorteil ist die hervorragende Dichtigkeit.

Kunststoff Füllungen (Komposit-Füllungen): diese Füllungswerkstoffe sind beliebt und weit verbreitet, weil ihre Anwendung zunächst einfach erscheint, die Zahn-Ästhetik ist ebenfalls zunächst sehr schön. Sie merken schon: zunächst… Die Einfachheit verschwindet sofort, wenn der Zahnarzt versucht, den Hauptmangel dieser Werkstoffe durch Verarbeitungstricks aufzuheben: die beträchtliche Schrumpfung des Materials beim Erhärten im Loch: immerhin auf die Füllungslänge ein Haarbreit. Dies ist für Bakterien wie ein offenes Scheunentor. In kurzer Zeit dringen sie in den beim Erhärten sofort entstandenen Spalt ein und kommen doch recht nah schon an den Nerv. Und das Aussehen: vor allem der Übergang zur natürlichen Zahnsubstanz dunkelt nach einiger Zeit ein, sodass der Füllungsrand und oft auch das Material selbst dunkler und sichtbarer wird. Die erhöhte Abnutzung und auch der je nach Typ enthaltene Östrogengehalt sind schon fast nebensächliche Nachteile gegenüber der klaren Undichtigkeit.

Zahntechnikerin Selina spannt Rohling in die Fräsmaschine ein

Nun zu den Inlays: neben den eher nicht so gebräuchlichen Kunststoff-Inlays sind ja die Gold-Inlays lange Jahre die höchste Stufe der Qualität gewesen. Auch heute noch stellen sie sehr hochwertige Füllungen dar. Nachteil ist auch hier die erhöhte Bruchanfälligkeit der auch bei Goldinlays ungestützten Zahnsubstanz und eben das Aussehen, Gold ist wegen der Sichtbarkeit in unserem Kulturkreis eher nicht mehr erwünscht.

Keramik-Inlays: hier gibt es verschiedene Herstellungsverfahren, entweder gepresste Keramik (Empress) oder gefräste Keramik (Cerec). Wir verwenden diese von der Universität Zürich entwickelte Herstellungsmethode CEramic REConstruction seit ihrer Einführung im Jahre 1987 (Mörmann, Brandestini), also schon über 30 Jahre. Mittlerweile haben wir sicherlich weit mehr als 10.000 CEREC-Inlays eingesetzt. Die dabei in unserem zahntechnischen Labor verwendeten CAD-CAM-Fräsmaschinen mit digitalem Scan der geschliffenen Zahndefekte verbesserten sich seit damals in ungeahnte Präzision und Materialqualität. 

Es entstand eine regelrechte CEREC-Zahnarzt-Community mit Meetings und internationalen Fortbildungen, Internet-Media und sehr kreativen Anwenderdiskussionen, internationalen Industriekontakten und in den ersten Jahren sehr kontroversen Universitätsmeinungen.

Technik der CEREC-Methode: Nach dem Entfernen der kariösen Zahnsubstanz wird das etwas unförmige Loch mit geringstem Substanzverlust etwas geglättet. Nun wird mit einem digitalen Scanner die Form des Defektes 3D-vermessen. Ein aus hochwertiger Spezialkeramik industriell hergestellter Keramikblock wird in eine CAD-CAM-Fräsmaschine eingespannt. Die 5-Achsen-Schleifmaschine schleift die exakte Form des Keramikinlays zurecht. Nun wird dieses Keramikinlay vom Zahnarzt mit Adhäsiv-Verfahren fest in den Zahn eingeklebt.

Gegenüber allen anderen Zahnfüllungen ergeben sich eindeutige Vorteile für die Keramikinlays:

  • ein sehr bruchfester Verbund sogar mit dünnsten Zahnteilen und stark geschwächten Zähnen. Zahn und Inlay wird immer fest miteinander verbunden. Der Zahn wird so stabil wie ein natürlicher unversehrter Zahn.
  • Eine versteckte Schrumpfung des Keramik-Inlays ist ausgeschlossen, denn es wird ein vom zahntechnischen Labor hergestelltes perfekt passendes Teil, das Inlay eingeklebt.
  • Da die industriell hergestellten Keramikblocks in verschiedensten Farben und Transluzenzen verfügbar sind, erfüllt das Inlay alle Erwartungen an ästhetische Restaurationen.
  • die Verträglichkeit der verwendeten Bio-Keramik ist unübertroffen. Wir verwenden für unsere Inlays ausschliesslich deutsche und Schweizer Qualitätsprodukte.
  • gegenüber der Versorgung mit Kronen Brücken ist die Versorgung mit geklebten Keramikinlays schonender.

In der Folge der überzeugenden Erfolge wurde das Anwendungsspektrum um immer grössere und kompliziertere Lösungen erweitert. Ebenfalls seit dieser Zeit stellen wir im CEREC-Verfahren Keramik-Veneers für ästhetische Frontzähne her. Die spezielle CEREC-Keramik stellt hier durch die adhäsive Befestigung einen besonders sicheren und guten Halt her. Auch hier können dank CEREC erfolgreich geschwächte Zahnwände stabilisiert werden. Bei grösseren Defekten können wir mit dem CEREC-System auch Onlays, Overlays und sogar Kronen auf Implantat per CAD/CAM-System herstellen und diese Restaurationen in hoch ästhetischem Verfahren ausführen. Bei der Therapie des Bruxismus kann mit adhäsiv verklebten ästhetisch hochwertigen Innen Veneers und Onlays eine schonendere Verzahnung aufgebaut werden.

Häufig gestellte Fragen

Was kosten Keramikfüllungen/Keramikinlays?

Pro Zahn kostet eine Keramikfüllung/Keramikinlay ca. 784,50€. Je nach Wunsch des Patienten wird das Inlay in einem Termin oder an zwei Terminen eingesetzt. Je nach Terminart ist der Termin länger oder kürzer.

Aus welchem Material besteht die CEREC Versorgung?

Zahnfarbene Keramik.

Wie lange halten Keramikfüllungen/Keramikinlays

Im Durchschnitt halten Keramikfüllungen/Keramikinlays 10-15 Jahre, aber bei guter Pflege ist es auch ein Leben lang möglich. Die Keramikinlays können ein Leben lang halten, vorausgesetzt die Zähne werden gut häuslich und mit regelmäßigen Dentalhygiene-Sitzungen gepflegt. 

Wie lange dauert eine Keramikinlay/Inlay/CEREC-Behandlung?

Unterschiedlich, dass hängt von der Defektgröße ab. Ca. 1 Stunde pro Zahn.

Wie gut sind Keramikfüllungen/Keramikinlays?

Keramikfüllungen/Keramikinlays sind im Grunde die beste Füllungsvariante, die optische Schönheit mit hoher Stabilität und Langlebigkeit kombinieren. Zudem sind sie die biologischste Lösung, da sie aus Keramik bestehen. 

Geht CEREC auch auf Implantaten?

Da Implantate keine Karies bekommen brauchen sie auch keine Keramikfüllungen.

Wann sind Inlays sinnvoll?

Inlays sind sinnvoll bei Zahndefekten im Seitenzahnbereich. Sowohl bei kariösen Defekten, als auch bei insuffizienten oder verloren gegangenen alten Füllungen. Meistens sind es alte Komposit/Kunststofffüllungen die undicht werden und leider erst spät in einem schlechten unzureichenden Zustand bemerkt werden.

Sind CEREC Behandlungen ohne Abdrücke möglich?

Ja mit Scans, lediglich manchmal kleine Abdrücke zur Kontrolle der Passung im Labor.

Wie werden Inlays eingesetzt?

Keramikinlays werden mit dem Zahn verklebt. Dieser Arbeitsschritt ist recht aufwendig. Die einzelnen Schritte müssen behutsam und ausführlich absolviert werden. Die Verklebung ist .z.B. sehr wasserempfindlich, weshalb der Zahnarzt eine vollständige Trockenlegung garantieren muss. Nachdem im nächsten Schritt das Haftmaterial eingebracht wurde, wird nun das Keramikinlay eingeklebt. Nun arbeitet der Zahnarzt das neue Inlay im Mund noch aus. Eine Schlusspolitur gibt dem Inlay noch den zahnärztlichen Glanz.

Für welche Patienten eignen sich CEREC besonders?

Für Patienten mit Karies in Seitenzahnbereich. Die Karies sollte nur nicht zu tief unter dem Zahnfleisch liegen.

Wieso ist der CEREC-Werkstoff besonders verträglich?

Der CEREC-Werkstoff besteht aus Feldspatkeramik und ist ein sogenannter nichtmetallischer Werkstoff, das heißt, er reagiert nicht mit anderen Metallen im Gebiss oder Körper des Patienten. Da sich dieser Werkstoff neutral verhält und durch Säure nicht in Lösung gehen kann, ist die Biokompatibilität gegeben. Selbst für Allergiker und gesundheitlich geschwächte Patienten sind negative Reaktionen praktisch auszuschließen.

Gibt es Nachteile und Grenzen von CEREC Inlays?

Wenn Karies zirkulär um den Zahn geht oder zu tief unter das Zahnfleisch, kann das CEREC Inlay nicht verklebt werden.